MOSSCO
Modular System for Shelves and Coasts
Hintergrund
Vor allem sehr gut untersuchte regionale Meere wie die Nord- und Ostsee, werden über eine Vielzahl von Modellsystemen beschrieben. Häufig sind diese Systeme jedoch wenig flexibel, wenn es um den Austausch oder das Hinzufügen neuer Daten und Prozesse geht. Darüber hinaus berechnen Computermodelle bisher oftmals nur einzelne Prozesse. Die beteiligten wissenschaftlichen Gruppen können daher ihre Modellsysteme nur mit Einschränkungen weiterentwickeln und einzelne Bausteine nur bedingt über systematische Modellvergleiche überprüfen.
Kurzdarstellung
Das Verbundvorhaben MOSSCO Synthese führte Arbeiten des Vorgängerprojekts MOSSCO zusammen und schloss diese ab. MOSSCO Synthese wendete das in MOSSCO seit April 2013 entwickelte und viele Kompartimente und Prozesse umfassende Ökosystemmodellframework für die deutschen Küstenmeer an, um das komplexe Wirkgefüge von Wasserqualität, Makrobenthos, Schwebstoffen und Nährstoffeinträgen zu untersuchen.
Ergebnisse
- Es wurden erfolgreich verschiedene Modelle (existierende/neue, unterschiedliche Disziplinen, wissenschaftlichen Institute/Behörden, über Domänengrenzen hinweg, multiple Skalen/Prozesse und physikalische Realisierungen) in ein einheitliches und offenes Modellierungsframework integriert. Dieses wurde dokumentiert und quelloffen für Nutzer bereitgestellt (http://www.mossco.de).
- Der durch in-situ und Fernerkundung beobachtete ökologische Zustand (ÖZ) des Küstenmeeres wurde im Modellsystem für die vergangenen Dekaden, auch unter Bezugnahme der im Schwesterprojekt NOAH https://www.noah-project.de erhobenen Sedimentkartierungen, realitätsnah abgebildet und in NOAHs Habitatatlas dargestellt. das Prozessverständnis des pelagischen Nahrungsnetzes und der Rolle von Schwebstoffen wurde maßgeblich erweitert. Simulationsergebnisse flossen in die Habitatvorhersage des Schwesterprojekts STopP ein.
- Das Modellsystems wurde zur Abschätzung der MSRL-relevanten Sensitivität des ÖZ auf makrobenthische Organismen angewendet und damit deren Rolle sowohl in Bezug auf den Sedimenttransport als auch die Ökologie im Gesamtsystem Küstenmeer hervorgehoben; ebenso wurde die Sensitivität des ÖZ auf veränderte Nährstoffeinträge als mögliche Steuerungsmaßnahme zur Sicherstellung des Guten ÖZ, untersucht, und eine geringer als erwartete Wirkung der Frachtenreduzierung gefunden.
- Das Modellsystem wurde für zu erwartende zukünftige anthropogene Störungsszenarien der Nordsee angewendet, in dem der Einfluss von neuen Habitaten durch Windräder auf die Primärproduktion abgeschätzt wurde.
Alle Publikationen, Beiträgen zu wissenschaftlichen Veranstaltungen und akademischen Qualifikationsarbeiten finden Sie unter folgenden Links:
Beiträge zu wissenschaftlichen Veranstaltungen
Akademische Qualifikationsarbeiten
Förderzeitraum:
MOSSCO: 04/2013 - 03/2016
MOSSCO Synthese: 04/2016 - 03/2019
Fördersumme:
MOSSCO (gesamt): 753.546 €
MOSSCO Synthese (gesamt): 630.497€
Koordinator: Helmholtz-Zentrum Geesthacht Zentrum für Material- und Küstenforschung GmbH
Projektpartner:
- Helmholtz-Zentrum Geesthacht, Institut für Küstenforschung (HZG)
- Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW)
- Bundesanstalt für Wasserbau, Abteilung Wasserbau im Küstenbereich (BAW)
Assoziiert:
Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG), Universität Hamburg (UHH), University of Bergen (UB), University of Aarhus (UA), DELTARES, United States Geological Survey (USGS)
Website: http://www.mossco.de/
Kontakt
- Projektleiter
Prof. Dr. Kai Wirtz
Helmholtz-Zentrum Geesthacht
Institut für Küstenforschung
Max-Planck-Straße 1, 21502 Geesthacht
Tel.: +49 4152 87-1513
kai.wirtz[@]hzg.de - Projektmanagement
Dr. Carsten Lemmen
Tel.: +49 4152 87-2013
carsten.lemmen[@]hzg.de